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Kinder brauchen ihre Eltern - Mammoth
MAMMOTH ist eine Koproduktion aus Schweden, Deutschland und Dänemark
und erzählt von einem erfolgreichen New Yorker Ehepaar. Leo ist der Urheber
einer boomenden Website; über diese Arbeit ist er in die Welt des großen
Geldes nach Thailand geraten. Ellen ist eine engagierte Notärztin;
in langen Arbeitsschichten widmet sie sich der Aufgabe, Leben zu retten.
Ihre Tochter Jackie ist acht Jahre alt. Die meiste Zeit ist sie ihrem Kindermädchen
Gloria überlassen, die von den Philippinen stammt.
Der Regisseur Lukas Moodysson (Fucking Åmål /1998; Lilja 4-ever/ 2002) )
sagt in einem Interview zu seinem neuen Film:" Der Weg von CONTAINER
(IFB-Panorama 2007) zu MAMMOTH ist ein „großer Schritt, auch wenn ich
nicht weiß, ob es einer nach vorn oder rückwärts ist. Dieser Film hat eine
sehr klare Storyline, er ist zugänglicher. Wer meine vorangegangenen Filme
kennt, wird in ihm Verbindungen zu allen anderen finden. Die Verbindung
in seinen Filmen sind die Kinder und Jugendlichen. Ihre
Lebensbedingungen sind sein Anliegen, das er vorbringen möchte, mal laut
schreiend, mal schmalzig religiös wie in Mammoth. Der Film hätte großes,
hartes Drama zum Thema Globalisierung werden können. Doch Moodysson, unterstellen
wir ihm mal das Wissen um die Wirkung seines Films, will nicht so sein wie
man von ihm erwartet. Die Fallhöhe, die sich aus diesem Erwartungsbruch
ergibt, ist sehr hoch.
Zum Abspann von der Pressevorführung von MAMMOTH war mittags im Berlinale
Palast neben Beifall auch laut gebuht worden. Im Konferenzsaal des Hyatt
bekam dann aber keiner der Journalisten den Mund auf, so das erst heute
zu lesen sein wird, was die Kritiker so maaßlos entäuscht hat. Die Erwartungen
müssen riesig gewesen sein, vielleicht ein zweites Fucking Åmål oder
wie auch immer. Aber es gibt Pressehefte und Interviews vorher zu lesen
und wer ist eigentlich verantwortlich für den, vor dem Film erhobenen
Vergleich mit dem Film BABEL von Alejandro González Iñárritu.
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Mammoth
R: Lukas Moodysson Schweden, Deutschland, Dänemark 2009 Englisch,
Tagalog, Thai D: Gael García Bernal, Michelle Williams, Sophie Nyweide,
Tom McCarthy, Marife Necesito Wettbewerb |
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Mo 09.02. 12:00 Friedrichstadtpalast
(D)
Mo 09.02. 15:00 Friedrichstadtpalast (E)
Mo 09.02. 22:30 Urania
(D)
So 15.02. 10:00 Berlinale Palast (D)
http://www.berlinale.de/ |
Theater ohne Bühne - Rage
Rage ist ein Kunstfilm und besteht ausschließlich aus Interviews, die vor
einfarbigem Hintergrund geführt werden. In dem Film geht es um einen Schüler
namens Michelangelo, der mit seiner Handykamera hinter die Kulissen einer
großen New Yorker Modeschau blickt. Er befragt in sieben Tage 14 Protagonisten
vom Pizzalieferanten über die Diva bis zum Finanzier. Michelangelo wird
für die Beteiligten zum Hauptansprechpartner: Nachdem ein Model auf dem
Laufsteg zu Tode gekommen ist und daraufhin in einer Mordsache ermittelt
wird, gewinnen seine Interviews den Charakter von Beichten. Michelangelo
stellt alles ins Netz, verfügt er doch über die mächtigsten Werkzeuge seiner
Generation: Internet und Handy...
Für viele Journalisten war das dann zuviel des Experimentellen. Es gab
Unverständnis für die Form die Sally Potter gewählt hat. Sie könne es doch
längst besser. Als wenn diese Art von Film nur etwas für Filmstudenten
wäre. Vielleicht wäre RAGE im Forum doch besser aufgehoben gewesen.
Sally Potter war bereits mehrfach bei der Berlinale, 1993 mit
dem Drama «Orlando» im Wettbewerb und zuletzt 2005 mit «Yes» in der Sektion
Panorama.
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Rage
R: Sally Potter Großbritannien, USA 2008 Englisch D: Dame Judi
Dench, Jude Law, Dianne Wiest, Steve Buscemi, Riz Ahmed, Eddie Izzard,
Lily Cole, Simon Abkarian Wettbewerb |
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Mo 09.02. 18:00 Friedrichstadtpalast
(D)
Mo 09.02. 20:00 Urania (D)
So 15.02. 17:30 Berlinale Palast (D)
http://www.berlinale.de/ |
Das Grauen kommt aus Österreich -Der Knochenmann
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Das aus Österreich bemerkenswerte
Filme kommen, hat Götz Spielmann letztes Jahr mit "Revanche" auf
der Berlinale gezeigt. Wolfgang Murnberger setzte mit "Der Knochenmann"
zum dritten Mal einen Wolf-Haas-Krimi in Szene. "Der Knochenmann" sei
eine "Horror-Thriller-Romantik-Komödie",
sagt Hauptdarsteller Josef Hader. Horvath ist verschwunden. Die letzten
Leasingraten für seinen Wagen sind nicht bezahlt worden. Und deshalb
soll der jetzt ausfindig gemacht werden. Brenner übernimmt von seinem
alten Freund Berti den lausigen Auftrag und macht sich auf den langen
Weg in die tiefe Provinz. |
Ein Nachsendeantrag der Post führt ihn zu einem Imbissrestaurant, wo wöchentlich
tausende Backhendl bis auf die Knochen abgenagt zurückbleiben. Die Überreste
werden zu Knochenmehl zermahlen und dem Hühnerfutter zukünftiger Backhendlgenerationen
untergemischt. Dieser Film ist definitiv nichts für Vegetarier, aber ein
Schmankerl für alle Liebhaber des gepflegten schwarzen Humors.
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Der Knochenmann
R: Wolfgang Murnberger Österreich 2008 Deutsch D: Josef Hader,
Josef Bierbichler, Birgit Minichmayr, Simon Schwarz, Christoph Luser,
Stipe Erceg Panorama Special |
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Mo 09.02. 21:30 Zoo
Palast 1 (E)
Di 10.02. 12:30 CinemaxX 7 (E)
Mi 11.02. 17:00 Cubix 9
(E)
So 15.02. 21:30 Zoo Palast 1 (E)
http://www.berlinale.de/ |
Claude Chabrol mit Berlinale Kamera ausgezeichnet
Der französische Regisseur Claude Chabrol ist am Sonntagabend bei den Internationalen
Filmfestspielen Berlin mit einer Berlinale Kamera ausgezeichnet worden.
«Ich lehne nie eine Kamera ab», sagte der 78-Jährige und kündigte an, 2010
mit einem neuen Film zur Berlinale zu kommen, den er mit der kleinen silbernen
Kamera drehen wolle. Oft genug bekomme man eine Auszeichnung für Talent
oder sein Lebenswerk. Das stimme aber nicht - er habe sie nur für sein
Alter bekommen. Im Anschluss wurde sein neuer Film «Bellamy» mit Gérard
Depardieu gezeigt. Die erste Zusammenarbeit des Meisterregisseurs mit dem
französischen Schauspieler. Mit der Berlinale Kamera zeichnet das Festival
seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen es sich besonders
verbunden fühlt.
Eröffnung des Berlinale Talent Campus
Preisverleihung
des Berlin Today Award
Am Samstagabend (7.2.) eröffneten Festivaldirektor Dieter Kosslick und
Matthijs Wouter Knol, Programmleiter des Campus, vor ca. 600 geladenen
Gästen im Theater Hebbel am Ufer, HAU 1, den Berlinale Talent Campus 2009.
Bis zum 12.2. werden 350 Talente aus 106 Ländern im Hebbel am Ufer Gelegenheit
zum Austausch mit internationalen Experten und zum Networking untereinander
haben. Neben Regisseur und Drehbuchautor Sir David Hare (Der Vorleser)
sowie Regisseurin und Drehbuchautorin Daniela Thomas (O Primeiro Dia) begrüßte
der Komponist und Mentor der Volkswagen Score Competition, Max Richter,
die diesjährigen Teilnehmer, Partner und Gäste. Höhepunkt des Abends war
die Weltpremiere der fünf für den Berlin Today Award 2009 nominierten Kurzfilme
zum Thema „My Wall“, die mit Unterstützung des Medienboard Berlin-Brandenburg
und des Auswärtigen Amtes realisiert wurden.
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„And the Berlin Today Award 2009 goes to…”
Am
Sonntagabend (8.2.) wurde der Berlin Today Award 2009 im Rahmen des
„Dine & Shine Talents Rendezvous with Berlinale Guests“ vom Schirmherren
der Wettbewerbsrunde, Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier,
Festivaldirektor Dieter Kosslick, Jurymitglied Wim Wenders und Kirsten
Niehuus, Geschäftsführerin Medienboard Berlin-Brandenburg, an den
Gewinner der diesjährigen Wettbewerbsrunde verliehen. Der sechste
Berlin Today Award geht an Supriyo Sen aus Indien für seinen Kurzfilm
Wagah, der von einem außergewöhnlichen Ereignis am einzigen Grenzübergang
Indiens zu Pakistan erzählt: Jeden Abend versammeln sich tausende
jubelnde Zuschauer, um die patriotische Parade einer rituellen Grenzschließung
zu feiern (Produktion: Detailfilm). |
Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier verlas die Jurybegründung, die mit dem Fazit endete:
„ein überzeugendes Manifest gegen jede Mauer, die Menschen voneinander
trennt“. Eine lobende Erwähnung erhielt die Dokumentation My Super Sea
Wall über den Überlebenskampf der 375 Einwohner der alaskischen Insel Kivalina
(Produktion: Anna Wendt Filmproduktion). Regisseurin Gina Abatemarco habe
es geschafft „in aller Kürze eine universale und sehr bewegende Geschichte
zu erzählen“, so Laudator Wim Wenders, der gemeinsam mit den Regisseuren
Emily Atef und Andreas Dresen die diesjährige Jury des Berlin Today Award
bildete. Am Berlinale Kinotag, Sonntag, 15.2., findet im CinemaxX 6 um
16.00 Uhr ein öffentliches Screening der Berlin Today Award-Kurzfilme statt. |